Schlafbezogene Bewegungs­störungen

Restless-Legs-Syndrom

Die häufigste Bewegungsstörung im Schlaf ist das Restless-Legs-Syndrom (Syndrom der unruhigen Beine). An dieser Erkrankung leiden ca. 5 bis 10 Prozent der Bevölkerung.

Das Restless-Legs-Syndrom ist gekennzeichnet durch einen unbezwingbaren Bewegungsdrang der Beine in Ruhe- oder Entspannungssituationen mit Zunahme gegen Abend oder beim Versuch einzuschlafen. Dieses quälende Unruhegefühl ist häufig begleitet von mannigfaltigen Missempfindungen in den Beinen, die als Kribbeln, Reißen, Ziehen, Prickeln oder gar Schmerz beschrieben werden, meist im Wadenbereich beginnen und bis in die Knie oder Oberschenkel ziehen können. Der unstillbare Bewegungsdrang zwingt die Betroffenen, sich zu bewegen, umherzulaufen oder Gymnastik zu machen.

Durch körperliche Aktivität werden die Beschwerden gelindert oder verschwinden ganz. Durch die unangenehmen Missempfindungen in den Beinen und den intensiven Bewegungsdrang sind Betroffene oft nicht in der Lage, eine gewisse Zeit (in Zügen, Flugzeugen, bei Versammlungen) ruhig sitzen zu bleiben. Sie müssen sich durch Bewegung und Umherlaufen Linderung verschaffen. Noch quälender wird die Zunahme der Beschwerden in den Abendstunden oder im Bett empfunden.

Betroffene Menschen wandern oft nächtelang umher und versuchen durch Massagen, diverse Einreibungen, heiße oder kalte Fußbäder Erleichterung zu finden, um endlich schlafen zu können.

Im Schlaf von fast allen Menschen mit einem Syndrom der unruhigen Beine sind periodische Beinbewegungen, d. h. episodenhaft auftretende Muskelanspannungen zu beobachten, die evtl. zu kurzen Beinbewegungen oder Muskelzuckungen führen können.

Diese stereotypen Muskelspannungserhöhungen treten über längere Phasen des Schlafs sehr regelmäßig in einem Abstand von ca. 20 bis 40 Sekunden auf und verursachen häufig unzählige kurze Weckreaktionen, die den Schlafverlauf der Betroffenen völlig zerstören können.

Bei etwa der Hälfte der betroffenen Patienten ist das „Syndrom der unruhigen Beine” Folge von verschiedenen Erkrankungen. So findet man sein gehäuftes Auftreten bei chronischen Nierenerkrankungen und Dialyse-Patienten, bei der durch Eisenmangel verursachten Blutarmut oder bei der chronischen rheumatischen Gelenkerkrankung (rheumatoide Arthritis). Auch eine Schwangerschaft kann das Auftreten begünstigen.

Bei ca. 50 Prozent der Patienten tritt das Syndrom ohne erkennbare äußere Ursache, oft familiär gehäuft, in Erscheinung.

Auch ohne die o. g. Beschwerden eines Restless-Legs-Syndroms findet man im Schlaflabor bei manchen Patienten als Ursache für einen unerholsamen Schlaf diese typischen periodischen Beinbewegungen im Schlaf, die zu häufigen kurzen Weckreaktionen und einem fragmentierten Schlaf führen. Diese Störung nennt man periodische Beinbewegungen der Gliedmaßen (PLMS).

Zu den schlafabhängigen Bewegungsstörungen zählen außerdem der Bruxismus, schlafabhängige rhythmische Körperbewegungen und schlafbezogene Beinmuskelkrämpfe.