Parasomnien
Parasomnien sind ungewöhnliche Ereignisse im Schlaf, die in der Regel nicht die Qualität und Erholsamkeit des Schlafes beeinträchtigen. Parasomnien werden anhand der Schlafstadien, in denen sie meist auftreten, in NREM-Parasomnien und REM-Parasomnien unterteilt.
Zu den NREM-Parasomnien gehören Schlafwandeln, Pavor nocturnus (Nachtangst) oder Schlaftrunkenheit. Dabei können einfache Handlungen ausgeführt werden, wobei das Gehirn noch nicht vollständig „erwacht“ ist. Meist erinnert sich der Betroffene selbst nicht an das nächtliche Geschehen.
REM-Parasomnien treten ausschließlich im REM-Schlaf auf. Die häufigste dieser Art von Parasomnie sind Alpträume. Typische Themen sind Verfolgung, Fallen ins Bodenlose oder der Tod nahestehender Personen. Die Traumhandlung wird nach dem Erwachen gut erinnert.
Bei der REM-Schlaf-Verhaltensstörung kommt es zum aktiven Ausagieren von Träumen. Bei besonders intensiven Träumen mit viel Bewegung (Flucht, Abwehr) kann es dazu kommen, dass Bettgefährten geschlagen oder getreten werden bzw. der Betroffene das Bett verlässt.
Normalerweise sind im REM-Schlaf alle Bewegungsmuskeln blockiert, so dass auch lebhafte Träume nicht „ausgelebt“ werden können. Diese Blockierung der Muskulatur im REM-Schlaf ist bei dieser Störung aufgehoben. Diese Störung kann in vielen Fällen ein Vorbote einer neurodegenerativen Erkrankung wie z. B. der Parkinson-Erkrankung sein. Deshalb sollte bei Verdacht auf eine REM-Schlaf-Verhaltensstörung immer eine gründliche Untersuchung in einem Schlaflabor bzw. schlafmedizinischem Zentrum erfolgen.
Schlafgebundene epileptische Anfälle sind eine wichtige Differentialdiagnose der Parasomnien. Die Unterscheidung gelingt oft nur mit Hilfe der Polysomnographie und erweiterter EEG-Diagnostik.